Important Tips for Character Development and Worldbuilding

GERMAN VERSION | ENGLISH AT THE BOTTOM

Routine und Struktur im Schreibprozess: Wichtige Tipps zur Charakterentwicklung und Worldbuilding

Heute habe ich gemerkt, wie wichtig es ist, Dokumente und Informationen während des Schreibprozesses strukturiert und griffbereit zu haben. Ich hatte die Konflikte zwischen den Orden völlig vergessen, obwohl sie ein zentraler Punkt für die Ereignisse in Ansanthara sind. Notizen, die ich manchmal zwischen den Texten oder am Ende eingefügt habe, geben mir Impulse, auf die ich ohne Zögern reagieren kann, ohne gezwungen zu sein, genau dort weiterzumachen, wo ich aufgehört habe. Das hilft mir, in meiner Routine zu bleiben – auch wenn ich gerade nicht weiß, wie es weitergeht, kann ich an einer anderen Stelle weitermachen, ohne den kreativen Workflow zu unterbrechen.

Eldwyn:
Nach dem Feedback eines meiner Testleser ist mir aufgefallen, wie sehr ich Eldwyn bislang vernachlässigt habe. Anfangs fand ich sie noch zu naiv und fanatisch, konnte ihr jedoch jetzt endlich durch ihre Brüder eine starke Wendung geben, die sie als Charakter zusätzlich formt. Besonders mag ich, wie ihre empathischen und sensiblen Charakterzüge sowie ihre daraus resultierenden Kräfte sie definieren. Die Seelenverschmelzung finde ich besonders spannend – sie könnte nicht nur hilfreich sein, sondern auch großen Schaden anrichten. Durch ihren Hintergrund kann ich meine eigenen Erfahrungen mit der spirituellen Welt wunderbar einfließen lassen, was ihre Charakterentwicklung noch interessanter macht. Trotzdem frage ich mich, ob ich an diesem Punkt noch mehr Details oder Zwischenfälle hinzufügen sollte – wäre das vielleicht zu viel? Ich muss das noch einmal überdenken.

Tipp 1: Die Hintergrundgeschichte und innere Motivation eines Charakters verstehen

Eine wichtige Erkenntnis bei der Arbeit an Eldwyn ist, wie entscheidend ihre Vergangenheit und die inneren Motivationen sind. Die Frage „Warum handelt sie so, wie sie handelt?“ lässt die Figur realistischer und greifbarer werden. Wenn du deine Charaktere wirklich verstehst, wird ihre Entwicklung nachvollziehbarer und ihre Entscheidungen glaubwürdiger.

Joel:
Joel ist ein weiterer Charakter, bei dem ich noch nicht ganz sicher bin, wie sich seine Entwicklung entfalten soll. Ich weiß, dass er keine Erinnerungen mehr hat, frage mich jedoch, wie sehr das seinen Charakter verändert. Am Anfang war er skeptisch, und Eldwyns Sanftheit war nötig, um ihm zu helfen, Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Momentan fühlt er sich jedoch eher wie ein einfacher Schüler oder ein NPC an. Ich frage mich, welches Charakterwachstum ich ihm geben könnte. Ich habe kleine Bruchstücke eingebaut, wie etwa seine Begeisterung für Magie – ein Fortschritt –, aber irgendwie fehlt noch etwas.

Tipp 2: Lass deine Charaktere sich entwickeln

Überlege, wie sich ein Charakter in bestimmten Momenten verändert. In Joels Fall könnte die Erinnerung an seinen Bruder seine Skepsis wieder aufleben lassen und ihm ermöglichen, eine tiefere Entwicklung zu erfahren. Achte darauf, dass die Entwicklung eines Charakters schrittweise und organisch erfolgt, damit sie glaubwürdig wirkt.

Beziehung:
Ich mache mir Sorgen, dass die Beziehung zwischen Eldwyn und Joel zu kurz kommt oder sich zu unausgereift anfühlt. Auch wenn ich aus beiden Perspektiven erzähle, könnte es gehetzt wirken, als müsste einfach etwas passieren, damit die beiden ein Paar werden. Die anfänglichen Gefühle müssen glaubwürdig und gut aufgebaut sein.

Tipp 3: Beziehungen langsam und authentisch entwickeln

Die Beziehung zwischen Charakteren sollte nicht überstürzt, sondern organisch wachsen. Achte darauf, dass ihre Gefühle realistisch sind und sich mit der Zeit entwickeln, ohne dass es zu schnell oder gezwungen wirkt. Ein Dialog zwischen den Charakteren, in dem sie ihre Ängste und Wünsche äußern, kann das Vertrauen und die emotionale Tiefe weiter verstärken.

Nebencharaktere und Worldbuilding:
Auch Nebencharaktere wie Gris, Ley und die Familien sind bislang etwas zu kurz gekommen. Ich denke aber, dass ich sie durch Eldwyns Sichtweise und ihre Erfahrungen wieder einbringen und ausbalancieren kann. Die Balance zwischen Worldbuilding, Charakterentwicklung und Handlung zu finden, ist wirklich eine Herausforderung. Ein Teil von mir will viele Informationen preisgeben – über die Familien, den Rat, die Gilden und die verschiedenen Ebenen der Stadt – aber ich merke, dass weniger manchmal mehr ist.

Tipp 4: Nebencharaktere und Worldbuilding sinnvoll integrieren

Achte darauf, dass Nebencharaktere und Welt-Elemente der Geschichte eine Bedeutung haben und sie nicht nur als Füllmaterial dienen. Verwende Nebencharaktere, um die Handlung zu bereichern und verschiedene Perspektiven zu zeigen. Auch das Worldbuilding sollte allmählich und nicht zu überladen erfolgen, sodass es die Geschichte unterstützt, ohne den Leser zu überfordern.

Fazit:
Der Schreibprozess ist eine Reise, die viele Entscheidungen und Überlegungen erfordert. Es gibt immer wieder Momente, in denen man sich fragt, ob man zu viele oder zu wenige Details preisgibt, oder ob eine bestimmte Entwicklung der Charaktere sinnvoll ist. Doch gerade durch Reflexion und Anpassung wird der Prozess immer klarer. Ich merke, wie wichtig es ist, eine Basis an Informationen zu haben, die man im Verlauf der Geschichte nach und nach einfließen lässt, und gleichzeitig die Charaktere und ihre Entwicklung nicht aus den Augen zu verlieren.

In meinem nächsten Beitrag gehe ich näher darauf ein, wie ich das Worldbuilding weiter ausbaue und wie sich die Ereignisse in „Projekt Exile“ langsam zuspitzen. Besonders im Hinblick auf die politische Lage und die geheimen Konflikte zwischen den Orden stehe ich vor spannenden Herausforderungen – und ich werde mit euch teilen, wie ich diesen komplexen Strang in der Geschichte weiterentwickle. Seid gespannt!

ENGLISH VERSION

Routine and Structure in the Writing Process:
How I Develop Characters and the World of "Project Exile"

Introduction:
Today I realized how important it is to have documents and information well-organized and easily accessible while writing. I had completely forgotten about the conflicts between the Orders, even though they are a central point for the events in Ansanthara. Notes I sometimes insert between or at the end of texts provide me with impulses that I can respond to without having to continue exactly where I left off. This helps me maintain my writing routine— even when I don't know where to go next, I can pick up somewhere else without interrupting my creative flow.

Eldwyn:
After receiving feedback from one of my beta readers, I noticed how much I’ve neglected Eldwyn. Initially, I found her too naive and fanatical, but now I’ve finally been able to give her a strong turn through her brothers, which further shapes her character. I particularly like how her empathetic and sensitive traits, along with the resulting powers, define her. The soul fusion ability, in particular, is something I find powerful—it could be both helpful and potentially destructive. Through her background, I can wonderfully incorporate my own experiences with the spiritual world. Still, I wonder if I should add more details or incidents at this point—could that be too much? I’ll need to think that over again.

Tip 1: Understand the Background and Inner Motivation of Your Characters

An important insight while working on Eldwyn is how crucial her past and inner motivations are. Asking yourself "Why does she act this way?" makes the character not only more realistic but also more tangible for the reader. Understanding your characters deeply makes their development more understandable and their decisions more believable.

Joel:
Joel is another character where I’m not entirely sure how his development should unfold. I know he has no memories, but I wonder how much this really changes him. At first, he was skeptical, and Eldwyn’s gentleness was necessary to get him to see things from a different perspective. Right now, though, he feels more like a simple student or an NPC. I wonder what kind of character growth I can give him. I’ve incorporated small pieces, like his fascination with magic—progress, but something is still missing.

Tip 2: Let Your Characters Evolve
Think about how a character evolves in specific moments. In Joel’s case, the memory of his brother could reignite his skepticism and allow for deeper development. Be sure to let your character grow step by step, and make sure their growth feels natural and organic, so that it’s believable.

Relationship:
I’m concerned that the relationship between Eldwyn and Joel is either too rushed or feels underdeveloped. Even though I’ll be telling the story from both their perspectives, it could come off as hurried, as if something has to happen just for them to become a couple. The feelings they have at the beginning need to come across as believable and well-established.

Tip 3: Develop Relationships Slowly and Authentically
The relationship between characters should not be forced but should grow organically. Make sure their feelings evolve naturally and believably over time. Adding a dialogue between the characters where they express their fears and desires can strengthen the trust and emotional depth of their connection.

Secondary Characters and Worldbuilding:
Other characters like Gris, Ley, and the families have been a bit underdeveloped so far. However, I think I can reintegrate them through Eldwyn’s perspective and experiences to balance things out. Finding the balance between worldbuilding, character development, and plot is truly challenging. A part of me wants to reveal lots of information—about the families, the Council, the guilds, and the various levels of the city—but I realize that less is often more.

Tip 4: Integrate Secondary Characters and Worldbuilding Thoughtfully
Make sure that secondary characters and world-building elements serve a purpose and aren’t just filler. Use secondary characters to enrich the plot and provide different perspectives. Worldbuilding should unfold gradually and not overwhelm the reader, so that it supports the story without bogging it down.

Conclusion:
The writing process is a journey full of decisions and considerations. There are always moments when I wonder whether I’ve revealed too much or too little, or whether a particular character development makes sense. But it’s through reflection and adjustment that the process becomes clearer. I realize how important it is to have a foundation of information that I gradually weave into the story, while also staying true to my characters and their development.

Teaser for the Next Post:
In my next post, I will dive deeper into how I am further expanding the worldbuilding and how events in “Project Exile” are slowly intensifying. Particularly with regard to the political situation and the secret conflicts between the Orders, I’m facing exciting challenges—and I’ll share with you how I’m developing this complex narrative thread. Stay tuned!

Zurück
Zurück

Character Development: 9 Valuable Tips for Creating Deep Characters

Weiter
Weiter

Wyldheart Chronicles THE PROJECT